ChatGPT
A New Moonshot
Rieseninteresse an dem Einsatz von ChatGPT in der Kommunikation: Über 190 Kommunikator*innen folgten der Einladung der DPRG NRW und der FHM, der Fachhochschule des Mittelstands, in das Thema einzusteigen.
Am 24. April fand vor Ort in Bielefeld und online die Veranstaltung „A New Moonshot: ChatGPT“ statt. Das Sprachmodell ChatGPT von OpenAI, das Fragen beantwortet und Unterstützung bei verschiedenen Themen und Problemen bietet, wie es selbst über sich sagt, hat einen gravierenden Einfluss auf unsere Branche.
Prof. Dr. Astrid Kruse, Dekanin Fachbereich Medien Kommunikationswissenschaft und -controlling, und Jochen Dickel, Professor und Forschungsdirektor Medien Virtual & Augmented Reality, beide von der FHM, beleuchteten Grundlagen und griffen erste Fragestellungen zum Sprachmodell auf. Moderiert wurde die hybride Veranstaltung von Jana Meißner und Timo Krupp, Vorstände der Landesgruppe NRW.
Den Begriff "Moonshot" verwenden wir für ein bahnbrechendes Projekt. Er entspringt einer Rede des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy in Houston TX 1962. In dieser sprach er von Ideen und Visionen für die Zukunft, zu denen auch das Apollo-Programm gehörte. ChatGPT ist ein solcher „Moonshot“. Der „Generative Pre-trained Transformer“ ist ein Prototyp eines Chatbots, der auf maschinellem Lernen beruht.
Was steckt hinter ChatGPT in konkreten Text- und Bild-Beispielen? Wie verändert ChatGPT unser Berufsfeld Kommunikation? Wie können wir den Chatbot für uns nutzen? Welche Grenzen hat er und welche Risiken birgt er? Gibt es überhaupt eine Chance, nicht mit diesem „Moonshot“ umzugehen? Auf diese Fragen gab es Antworten aus den Bereichen Forschung und Lehre der FHM.
Hier einige fundamentale Fakten zu ChatGPT aus der Veranstaltung:
- Wie entwickelte sich ChatGPT? Am 30. November 2022 wird ChatGPT 3.5 freigeschaltet und verzeichnet innerhalb von fünf Tagen 1 Mio. Nutzer*innen. Schon im Januar 2023 hat Chat GPT weltweit 100 Mio. Nutzer und jeder Vierte in Deutschland kennt die Anwendung.
- Was ist ChatGPT? Chat GPT ist ein KI-Modell zur Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, kurz NLP) und kann mit Menschen kommunizieren sowie Fragen beantworten. Die angezeigten Texte sind nicht 1:1 aus einer Quelle wiedergegeben, sondern neu generiert. Dabei greift die KI auf alles zurück, was bisher eingespeist wurde wie z. B. Bücher, Internetquellen oder Social Media-Daten. Die Deep-Learning-Software verwendet eine Technik namens Transformer: ChatGPT= GenerativePretrainedTransformer.
- Wie funktioniert ChatGPT? Das Modell arbeitet mit Milliarden von Wörtern in Trainingstexten und kreiert ein großes Netz an Wortzusammenhängen. Gleichzeitig berechnet es, welches Wort wahrscheinlich als Nächstes kommt. Es berücksichtigt dazu alle Wörter davor als Kontext. Auf unsere Frage, was frisst eine Katze, wird ChatGPT mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten: „Die Katze frisst …. eine Maus.“
Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von der Fähigkeit ChatGPTs, auf Wahrscheinlichkeiten basierende Antworten auf komplexe Fragen zu generieren. Sie bekamen einen tiefen Einblick in die Funktionsweise der künstlichen Intelligenz und hatten darüber hinaus die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Feedback zu geben, was zu einer produktiven und anregenden Diskussion führte.
Die Veranstaltung der Landesgruppe NRW in der DPRG und der FHM war hervorragend besucht und die große Zahl der Teilnehmenden zeigt, wie relevant das Thema für unsere Berufsgruppe ist. Die FHM hat das Thema als Hochschule in Anbetracht der Bedeutung der Technologie unmittelbar in die Lehre und Forschung aufgenommen.
Noch stehen wir Kommunikator*innen gemeinsam am Anfang. Das wird sich ändern! Prof. Dr. Astrid Kruse, Dekanin des Fachbereichs Medien der FHM, und Prof. Jochen Dickel, Forschungsdirektor Emerging Technologies der FHM, erwarten rasante Erfahrungs- und Erkenntniszuwächse in den kommenden Wochen und Monaten. Auch werden die bisher nur angerissenen Diskussionen zu etlichen Einzelfragen vertieft werden, da sind sich alle Beteiligten sicher.
Wie steht es um den Wahrheitsgehalt von ChatGPT und braucht es einen ergänzenden Quellencheck? Welche Manipulationsmöglichkeiten sind vorstellbar, auch und gerade in kriminellen Kontexten. Sind mit KI erzeugte Bilder und Texte copyrightwürdig? Wie steht es um den Jugendschutz und was sollte Deutschland regulativ tun? Wie können wir unsere Daten schützen, während wir Fragen im Zusammenhang mit unserer Arbeit und Organisation an ChatGPT stellen?
„Zu den Grenzen und Risiken von ChatGPT werden in der DPRG zahlreiche Formate folgen,“ so Jana Meißner, stellvertretende Vorsitzende der DPRG-Landesgruppe NRW, Initiatorin und Moderatorin der Veranstaltung. „Mit der heutigen Veranstaltung in Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstands haben wir das Fundament gelegt.“ Sie ergänzt: „Außerdem waren wir als DPRG NRW nach langer Zeit wieder präsent in der Region OWL. Das ist wichtig für den Ausbau unseres starken Netzwerks in NRW.“
Quelle: dprg.de/singlenews/uid-948010/a-new-moonshot-chatgpt/